Capitano GiGi
Capitano GiGi

Capitano GiGi und der Schafsskalp am Olivenhang

Es war tiefste Nacht, als das Telefon klingelte.


Gigi war spät und nur mit Hilfe einer Flasche billigem Chianti eingeschlafen. So schlecht die Qualität des Weines war, so sehr pochte ihm jetzt der Schädel. Er hatte gewusst, dass er sich verfluchen würde, als er die Flasche öffnete und die billige Plörre in ein milchiges Glas kippte - das einzige, was noch sauber war und das er im obersten Schrank in der Küche gefunden hatte, wo er sonst nur Putzmittel und Wäscheklammern aufbewahrte. Der Rest seiner Gläser - wirklich guter Kristallgläser aus der Erbschaft seiner Großtante - stand dreckig und klebrig vom Rotwein wie eine Armada aufgereiht entlang der Spüle.


Die rätselhaften Ereignisse der letzten Tage hatten ihn in eine wahrhaft lähmende Lethargie versetzt, so dass es in seinem kleinen, sonst so geschmackvoll eingerichteten Häuschen aussah, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Seit Tagen saß er nur da, rauchte wie ein Schlot, mit der Stirn in Falten und trank Rotwein. Schlechten Rotwein, wohlgemerkt - aber selbst ins Dorf schaffte er es nicht, um etwas Geschmackvolleres zu besorgen.


Gigi brummte der Schädel, als ihm gewahr wurde, dass das Telefon noch immer penetrant klingelte. Jedes Schellen war wie ein Hammerschlag auf seinen Kopf.
"Heilige Scheiße", raunte er, "welcher Drecksack...?" - seine Gedanken rissen ab, als sein Blick auf den Radiowecker mit der über die Jahre milchig gewordenen Digitalanzeige fiel: 2:04 Uhr... Das Schellen des Telefons verstummte und keine Minute später erlag Gigi dem Hämmern in seinem Schädel und entglitt wieder in die skurrilen Traumbilder, aus denen er zuvor so unsanft entrissen worden war.

 

 

 

 

 

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Ein Blick hinter die Kulissen des Protagonisten.

 

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